Häu­fi­ge Fragen


Wel­che Stö­run­gen und Erkran­kun­gen wer­den in unse­rer Pra­xis behandelt?

Neu­ro­lo­gi­sche Stö­run­gen, z. B. nach Schlag­an­fall, Schä­del-Hirn-Trau­ma oder bei Parkinson:

  • Apha­sie (Wort­fin­dungs­stö­run­gen, Stö­run­gen im Sprachverständnis)
  • Dys­ar­thrie (z. B. ver­wa­sche­ne Aussprache)
  • Sprech­a­pra­xie (Stö­rung der Sprechsteuerung)
  • Dys­pha­gie (Schluck­stö­rung) 

Sprach­ent­wick­lungs­stö­run­gen bei Kindern:

  • Aus­spra­che­stö­run­gen (z.B. Sig­ma­tis­mus, Schetismus)
  • Pho­ne­tisch-pho­no­lo­gi­sche Störungen
  • Stö­run­gen in den Berei­chen Wort­schatz und Grammatik
  • Audi­tive Wahr­neh­mungs- und Verarbeitungsstörung
  • Stö­run­gen im Sprach- und Textverständnis
  • Stö­run­gen im Bereich der Schrift­spra­che, Lese-Rechtschreib-Schwäche
  • Stot­tern

Dys­pho­nien (Stimm­stö­rung, orga­nisch oder funktionell):

  • Atmung bzw. Atemvertiefung
  • Trai­ning der Stimm­ge­bung und Resonanz
  • Trai­ning der Trag­fä­hig­keit der Stimme
  • Stö­run­gen der Sing­stim­me (z.B. Hei­ser­keit bei Belastung) 

 Facialisparesen 

 Myo­funk­tio­nel­le Störung

(früh­kind­li­che Schluck­mus­ter, die sich auf die Zahn­stel­lung auswirken )

Ist die Aus­spra­che mei­nes Kin­des altersgemäß?

Von der Geburt bis zum 6. Lebens­jahr ent­wi­ckelt sich die Aus­spra­che. Die Lau­te der deut­schen Spra­che wer­den von Kin­dern nach und nach auf­ge­baut. Zuerst gelin­gen ein­fa­che­re Lau­te wie [m] [b] [p] und die Kom­bi­na­ti­on mit Voka­len, z. B. [mama].

Im 2. Lebens­jahr kom­men hin­zu: [n] [d] [t] [l].

Im 3. Lebens­jahr gelin­gen bereits schwie­ri­ge­re Laut­ver­bin­dun­gen wie [bl] oder [fl]. Dass ein drei­jäh­ri­ges Kind noch nicht alle Laut­ver­bin­dun­gen feh­ler­frei spre­chen kann, ist durch­aus normal.

Im Lau­fe des 4. Lebens­jah­res soll­ten schwie­ri­ge­re Lau­te wie [k] [sch] [ch] [r] gelingen.

Im Vor­schul­al­ter ist der Erwerb der Lau­te abge­schlos­sen und das Kind in der  Lage, schwie­ri­ge Ver­bin­dun­gen rich­tig aus­zu­spre­chen, z. B. [str] wie in „Stra­ße“, [spr] wie in „sprin­gen“ oder [pfl] wie in „Pflan­ze“.

Hat mein Kind gram­ma­ti­ka­li­sche Defizite?

Kin­der mit Pro­ble­men im gram­ma­ti­schen Bereich begin­nen häu­fig ver­spä­tet zu spre­chen. Das Aus­maß der Sprach­entwicklungs­verzögerung kann aber im Ein­zel­fall vari­ie­ren. Sät­ze wie „Mama hau­se gehen“ oder „ich fer­tig“ wür­den nie­man­dem als unüb­lich auf­fal­len, wenn das Kind erst 2 Jah­re alt ist. Bei einem Kind von 3 ½ Jah­ren, das kaum mehr als drei Wor­te kom­bi­niert, soll­te jedoch die Sprach­ent­wick­lung sprach­the­ra­peu­tisch unter­stützt werden.

Im Vor­schul­al­ter soll­ten gram­ma­ti­sche Auf­fäl­lig­kei­ten wie die fol­gen­den nicht mehr vorkommen:

Das Kleid gehört die Frau.“
„Ich gebe den Hund ein Fressen.“
„Papa redet mit die Frau.“
„Er steht unter die Brücke.“
„Ich gang heim.“
„Papa hat Zei­tung gelest.“
„Ich will, dass ich auch darf mitspielen.“

Spä­tes­tens zum Schul-Ein­tritt soll­ten schwie­ri­ge­re gram­ma­ti­sche Kon­struk­tio­nen beherrscht wer­den, z.B. der 3. Fall (Dativ), Prä­po­si­tio­nen, Ver­gan­gen­heits­for­men und Nebensätze.

Besitzt mein Kind einen sei­nem Alter ange­mes­se­nen Wortschatz?

Wort­schatz­pro­ble­me sind oft kom­bi­niert mit Schwie­rig­kei­ten im gram­ma­ti­schen Bereich. Im All­ge­mei­nen begin­nen betrof­fe­ne Kin­der ver­spä­tet zu spre­chen. Anfangs bleibt der Wort­schatz auf weni­ge Wör­ter oder Namen beschränkt, die nur für die Bezugs­per­so­nen ver­ständ­lich sind. Eltern berich­ten, dass der Wort­schatz die­ser Kin­der nur sehr lang­sam zunimmt. Manch­mal hören die Kin­der auch wie­der auf zu sprechen.

Im frü­hen Vor­schul­al­ter wächst nor­ma­ler­wei­se der Wort­schatz rapi­de an. Es bil­det sich eine Wort-Viel­falt. Kin­der mit ein­ge­schränk­tem Wort­schatz ken­nen dage­gen nur ganz weni­ge Begrif­fe zu all­täg­li­chen The­men wie Spiel­sa­chen, Klei­dung, Tie­re. Eltern von betrof­fe­nen Kin­dern soll­ten dies beim Kin­der­arzt anspre­chen. Von ihm bekom­men sie ein Rezept für die logo­pä­di­sche Therapie.

Hat mein Kind eine Lese-Rechtschreib-Schwäche?

Eine Lese-Recht­schreib-Schwä­che tritt in der Schu­le nicht uner­war­tet auf. Sie ist viel­mehr Fol­ge einer kind­li­chen Sprachentwicklungsstörung. 

War ein Kind mit 5 Jah­ren noch auf­fäl­lig in der Laut‑, Gram­ma­tik- oder Wort­schatz-Ent­wick­lung, so sind Pro­ble­me beim Lesen und Schrei­ben nicht über­ra­schend. Hat das Kind wenig Bewusst­heit für Ein­zel­lau­te unse­rer Spra­che, – wie soll es dann die gespro­che­ne Spra­che in Schrift umset­zen können? 

Ein Vor­schul­kind soll­te Inter­es­se dar­an haben, Reim­wör­ter zu fin­den („Haus – Maus“), Sil­ben zu klat­schen („der E‑le-fant kommt an-ge-rannt“), Anfangs­buch­sta­ben zu erken­nen, den eige­nen Namen zu schrei­ben. Hat es mit der­lei Übun­gen Pro­ble­me, soll­te es vor Schul­ein­tritt sprach­the­ra­peu­tisch geför­dert wer­den, um einer Lese-Recht­schreib-Schwä­che vorzubeugen.

Vor­ste­hen­de Zäh­ne („Hasen­zäh­ne“)   –  warum?

Häu­fig wer­den Kin­der und Jugend­li­che vom Kie­fer­or­tho­pä­den zu uns geschickt. Der Grund für Zahn-Fehl­stel­lun­gen ist oft­mals ein fal­sches Schluck­mus­ter: Die Zun­ge drückt beim Schlu­cken gegen die Vor­der­zäh­ne anstatt sich nach oben zum Gau­men zu bewe­gen. Da man täg­lich ca. 2000-mal schluckt, drückt die Zun­ge die Schnei­de­zäh­ne all­mäh­lich nach vor­ne. In einem sol­chen Fall kann die Sprach­the­ra­peu­tin oder Logo­pä­din mit dem Kind bzw. Jugend­li­chen das rich­ti­ge Schlu­cken trainieren.

Ich wer­de oft hei­ser  –  was kann ich tun?

Nicht weni­ge Men­schen machen die Erfah­rung, dass ihre Stim­me mit­ten im Gespräch hei­ser wird oder ver­sagt. Durch geziel­te Übun­gen bekommt die Stim­me mehr Klang und Kraft, so dass auch anstren­gen­de Sprech­si­tua­tio­nen wie­der bewäl­tigt wer­den können.

Ein Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ger kann nach einem Schlag­an­fall nicht mehr flüs­sig spre­chen – wie kann man helfen?

In einem sol­chen Fall ist es sehr wich­tig, dass die Sprach­för­de­rung mög­lichst früh­zei­tig ein­setzt. Die Sprach­the­ra­peu­tin erar­bei­tet ein indi­vi­du­el­les För­der­pro­gramm, damit der Betrof­fe­ne den All­tag wie­der bes­ser bewäl­ti­gen kann.